Einweihung der Kita Wedellstraße: So ein schöner Tag!



Am Mittwoch, 14.03.2018 war es so weit: Die erste, mit SIWA-Mitteln finanzierte Kita wurde gemeinsam mit der Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Sandra Scheeres, und der Stadträtin für Jugend und Gesundheit, Carolina Böhm, eingeweiht.

Vor zwei Wochen sind die ersten Kinder eingezogen, und nach und nach erobern sie den Neubau. Der Bauzaun, mit dem das Gartengelände noch abgeschirmt ist, ist mit Blumen und gemalten Bildern geschmückt. Erste gebastelte Flugzeuge schmücken das Fenster über dem Eingang.

Zur Einweihung sind Politikerinnen, beteiligte Firmen, Elternvertreterinnen und die Kitaleitungen der beiden Kitas Albulaweg und Frobenstraße eingeladen, die die Wedellstraßen-Kinder und Erzieher*innen während der Bauphase gastfreundlich aufgenommen haben. Vertreter der Presse sind ebenfalls gekommen.

Die Geschäftsleitung der Kindertagesstätten Berlin Süd-West, Martina Castello und Andreas Hartmann, begrüßen die Gäste und betonen die Vorzüge des neuen Hauses: Viel Licht durch große Fensterflächen, die für viel Transparenz sorgen; guter Trittschall und Akustikschutz an allen Decken, um den Lärm für Kinder und Pädagogische Fachkräfte gering zu halten; die eigene Küche, in der durch das LWerk(Werkstatt für Menschen mit Behinderung) täglich frisch gekocht wird. Die Gartenanlage wird, je nach Wetter, noch ein paar Monate bis zur Fertigstellung brauchen, bis dahin machen die großen Kinder Ausflüge zu den Spielplätzen der Umgebung, und für den Krippenbereich wurden zwei provisorische Gartengelände vorbereitet.

Frau Castello und Herr Hartmann bedanken sich beim Land Berlin für die finanziellen Mittel, beim Bezirk, insbesondere der Bürgermeisterin, der Stadträtin und den Ämtern für die Unterstützung und die Zusammenarbeit, die wunderbar funktioniert hat, und auch bei den Eltern, die lange auf die „eigene“ Kita verzichtet und Ausweichmöglichkeiten akzeptiert haben. Ein besonderes Dankschön geht an die pädagogischen Fachkräfte, die diese besondere Situation mit Bravour gemeistert haben, die Nachbarn für ihre Geduld und ihre Aufmerksamkeit bei Auffälligkeiten auf der Baustelle, sowie die vielen beteiligten Firmen, von denen einige auch anwesend waren, und an das Architektur- und das Ingenieurbüro für die Betreuung und baldige Beendigung.

Eine Gruppe von 20 Kindern hat ein Lied vorbereitet, „Wenn ein schöner Tag beginnt“, dessen Refrain mit besonders viel Enthusiasmus gesungen und dessen Darbietung entsprechend gefeiert wurde.

Dass dies ein schöner Tag ist, findet auch Sandra Scheeres, die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie. Ein besonderer Tag, weil der Kitaausbau ein Schwerpunkt des Senats darstellt, um den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz umzusetzen. Berlin sei eine wachsende Stadt, viele Familien ziehen her, dies stelle uns vor große, aber positive Herausforderungen, die es gemeinsam zu stemmen gelte. Hierfür ziehen Land, Bund und Träger gemeinsam an einem Strang.

Frau Scheeres betont, dass es auch in dieser Kita um eine Ausweitung der Platzsituation gehe. Die Bauphase sei für alle Beteiligten anstrengend gewesen, aber „das passiert so, wenn man baut“, und sie bedankt sich bei den Eltern und pädagogischen Fachkräften, dass sie es so mitgemacht haben: „Es hat sich gelohnt!“ Mit einer besonderen Betonung auf die Wichtigkeit von frühzeitiger Bildung, zu der jeder Zugang erhalten soll, um einen guten Start in die Schule zu haben, bedankt sich Frau Scheeres für die tägliche Arbeit bei den pädagogischen Fachkräften. Auch für die gelebte Demokratie mit den Kindern, bei der Gestaltung dieser Kita, aber auch im Team oder durch Einbeziehung der Eltern zeige, bedankt sich Frau Scheeres besonders: Demokratieerziehung liege ihr sehr am Herzen, denn dies versetze Kinder später in die Lage, demokratisch zu denken, zu handeln und sich einzubringen. Dieses Prinzip sei auch bei der Gestaltung dieser Kita erfolgt, auch im Team.

 

Carolina Böhm, Steglitz-Zehlendorfer Stadträtin für Jugend und Gesundheit, freut sich sehr über die Einweihung: Dies sei der schönste Termin dieser Woche. Sie erinnert sich gut an das Richtfest, das im Mai 2017 gefeiert wurde, und aus ihrer Sicht sei der Bau schnell gegangen, auch wenn diese Sicht, wie sie meint, wohl nicht alle teilen können. Frau Böhm betont, dass die Kita besondere Bildungschancen für Kinder biete, weil sie hier Dinge lernen, die sie zu Hause nicht lernen können: Sich in einer Gruppe mit anderen Kindern auseinanderzusetzen, zu streiten, Kompromisse zu finden, sich zu vertragen. Hieraus wachse für sie etwas sehr Wichtiges für ihr späteres Leben: Empathievermögen. Verschiedenartigkeit von klein auf kennenzulernen und damit umzugehen sei eine ganz wichtige Lernerfahrung in der Kita, so Frau Böhm. Vor einem Jahr habe sie in einer Studie über die Kleinsten gehört, dass für Kinder das Wichtigste in der Kita die geheimen Orte seien, die keiner kenne, außer ihnen. Ganz viele solcher geheimen Orte wünscht sie den Kindern der Wedellstraße.

Die kommissarische Kitaleiterin, Barbara Wermann, erzählt, dass die Kinder in den letzten Tagen ihre neue Kita mit Begeisterung erobert haben. Besonders gut gefallen die hellen, großen Räume; es sei eine sehr luftige, angenehme Atmosphäre. Inzwischen wurden 70 Kinder angemeldet, nach und nach werden es mehr, die Kita habe eine Platzkapazität von 159 Kindern. Sehr schön seien auch die Verbindungstüren und Verbindungsräume, so Frau Wehrmann: So könne gut gruppenübergreifend gearbeitet werden, eine gute Möglichkeit des Austauschs und der Kommunikation. Die Sprache sei nach wie vor Schwerpunkt dieser Kita, in die viele Kinder unterschiedlicher Nationalitäten kommen, mit unterschiedlichen Sprachen und Kulturen – „eine schöne, bunte Mischung“. Frau Wehrmann betont, wie stolz sie auf ihr Team sei, die die Phase des Abrisses, der Umzüge und des Neubaus gut mitgemacht haben: „Ich freue mich auf gutes Zusammenwachsen im Team und gute Zusammenarbeit mit den Eltern.“

Die Kindergruppe, die die Zeit der Reden teilweise zuhörend, teilweise den-fehlenden-Nachhall-testend, aber sehr geduldig auf einer Matte sitzend verbracht haben, erhalten alle gasgefüllte Luftballons, und alle Feiernden gehen mit ihnen vor das Gebäude. Nach einem Luftballon-Lied lassen die Kinder gemeinsam mit Frau Scheeres und Frau Böhm 60 bunte Luftballons in den grauen Berliner März-Himmel steigen, ein ebenso frohes, fröhliches Zeichen wie die neue Kita, die durch ihre Farbgebung „in den Kiez hineinstrahlt“, wie Frau Scheeres meinte.

Zum Schluss folgt ein Rundgang durch das Haus, beginnend mit den Krippenräumen im Erdgeschoss unddurch verschiedene Gruppenräume in der oberen Etage. Hier gibt es neben einer Küche und Waschräumen, deren Beleuchtung mit Bewegungsmeldern funktioniert, viel Platz zum Spielen, gemütliche Kuschelecken, Bauecken und eine Werkbank in kindgerechter Höhe und für Kinder jederzeit zugänglichen Getränkespendern.

Bericht und Fotos: Karen Mancke